Architektur

Allgemeines

Amtliche Geodaten werden auf vielfältige Art und Weise zur Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben benötigt. Auch in zahlreichen Verwaltungsleistungen nach dem OZG-Umsetzungskatalog werden Geodaten gebraucht, z.B. bei der Beantragung einer Baugenehmigung, der Denkmalförderung, der Bodenrichtwertauskunft, der Baumfällgenehmigung oder bei Beteiligungsverfahren zu Planaufstellungen.

Mit der Geodigitalisierungskomponente wird ein einheitliches Werkzeug auf Basis amtlicher Geodaten für potentiell alle raumbezogenen Verwaltungsleistungen bereitgestellt. So können der Antragsgegenstand auf Grundlage digitaler Geodaten visualisiert sowie geografische Informationen (Lageskizzen, Kennzeichnungen zur Konkretisierung des Antragsgegenstands) erfasst werden. Die Geodigitalisierungskomponente schafft damit einen nutzerfreundlichen Zugang zu digitalen Verwaltungsleistungen für Bürger:innen sowie eine effiziente Prozessgestaltung für die Verwaltung. Die zusätzliche Visualisierung von Fachinformationen während eines Antragsprozesses fördert transparentes Verwaltungshandeln und steigert erheblich die Antragsqualität. Die Geodigitalisierungskomponente bietet Vorteile für folgenden Nutzer:

  • Bürger:innen
    • übersichtlich gestaltet und intuitiv bedienbar
    • zusätzliche Informationen für mehr Transparenz rund um das Antragsthema
    • erfolgreiche und sichere Antragstellung („gutes Gefühl“)
    • medienbruchfreie digitale Antragstellung
  • Verwaltungsmitarbeiter:innen:
    • Zusatzinformationen durch Verknüpfung mit Geodaten, um Rückfragen zu minimieren
    • standardisierte und qualifizierte Antragsbeilagen zur Verfahrensbeschleunigung
  • Fachverfahrensentwickler
    • Einfacher, über standardisierte Schnittstellen einzubindender Service
    • keine eigenen Entwicklungs- oder Infrastruktur Ressourcen nötig
    • ohne besondere Geofachkenntnisse nutzbar

Je nach Anforderungen eines OZG-Antrags kann die Geodigitalisierungskomponente aus dem Antragsprozess heraus mit antragsbezogenem Karten- und Funktionssettings an einer Lokalität (ergibt sich aus zuvor im Antrag eingegebener Adresse, Flurstück oder Koordinate) über standardisierte Schnittstellen aufgerufen werden. Die erfassten Daten werden regelmäßig im fachlichen Schnittstellenformat an den Antrag bzw. ein Fachverfahren übergeben. Die Geodigitalisierungskomponente kann über standardisierte Schnittstellen durch alle Träger öffentlicher Gewalt in Antrags- oder Fachverfahren eingebunden werden. Eine grobe Prozessskizze zeigt die folgende Abbildung.

Insbesondere die Entwicklung einer zukunftsorientierten Cloud-Lösung stellt eine stetige Verfügbarkeit und hohe Leistungsfähigkeit sicher. Künftig nutzbare neue Infrastrukturen und Technologien, die u.a. mit dem Vorhaben der Deutschen Verwaltungscloud (DVC) formuliert sind, wurden bei der Umsetzung frühzeitig berücksichtigt.

Föderale Infrastrukturen

Die Geodigitalisierungskomponente verfolgt als zentrale Infrastrukturkomponente das Ziel einer einfachen, effizienten Nutzung und Nachnutzung/Einbindung in vielfältige Verwaltungsleistungen. Die folgende Abbildung zeigt das Gesamtmodell der föderalen IT-Landschaft (Domänenarchitektur), die im Bereich Querschnittskomponenten um die Geodigitalisierungskomponente als Infrastruktur-/Querschnittsservice ergänzt wurde.